Das Leitbild der Klinik orientiert sich -wie das Leitbild der Stiftung der Cellitinnen e.V.- an der Solidarität mit allen Menschen jenseits aller Glaubensrichtungen und Ideologien, die in den Leidenserfahrungen Jesu ihren deutlichsten Ausdruck findet. Leiden bezeichnet die persönliche Seite der Krankheit. Leiden ist verbunden mit der Erfahrung von individuellen physischen und psychischen Einschränkungen und wird darüber hinaus oft auch als Infragestellung des eigenen Lebenssinnes erlebt. Für uns ist daher die Einfühlung in das Leiden der Patienten eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Arbeit in der Dienstgemeinschaft unserer Klinik. Sie ermöglicht die Entdeckung von Gemeinsamkeiten im Menschsein. Die so erfahrene Gemeinsamkeit angesichts unvermeidbar mit dem Leben verbundenen Leids wird auf diese Weise zur Quelle christlicher Lebensbejahung und Hoffnung.
Eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung einer Sinnhaftigkeit des Lebens ist die Fähigkeit des Menschen zur Selbstbestimmung. Nicht das, was einer muss, steht im Mittelpunkt, sondern das, wozu er sich entschließt. Jeder hat das Recht auf eigene Handlungen, eigene Ansichten und deren Konsequenzen. Jeder ist verantwortlich und kann Verantwortung tragen. Auch wer entscheidet, sich zu verschließen, oder aber im Gegenteil sich zu öffnen, trifft eine Wahl, mit der er seinen Wert und seine Würde zu festigen hofft.
Selbstbestimmt handeln zu können setzt voraus, dass der Mensch in der Lage ist, die Notwendigkeiten des Zusammenlebens mit anderen Menschen zu erkennen, zu verinnerlichen und zum Maßstab seines Handelns werden zu lassen. Gelingt das nicht, so wirken diese äußeren Notwendigkeiten als Fremdbestimmung mit den entsprechenden Folgen für das Selbstgefühl des Betroffenen.
Daher stellen wir die Förderung der Selbstbestimmung des Menschen in den Mittelpunkt unserer Arbeit. Selbstbestimmung ist eine Fähigkeit, die sich lebenslang entwickelt und sich ständig zahlreicher Infragestellungen erwehren muss. Die Voraussetzungen für die Entwicklung und den Erhalt der Fähigkeit zur Selbstbestimmung können unter anderem auch durch Krankheiten eingeschränkt werden.
Die Entwicklungsvoraussetzungen für selbstbestimmtes Verhalten werden vor allem durch die in das Fachgebiet der Psychiatrie fallenden Krankheiten und Störungen zum Teil erheblich beeinträchtigt. Sie betreffen gewissermaßen die „Organe" der Selbstbestimmung: die Kritik-, Urteils- und Beziehungsfähigkeit. Daran wird deutlich, dass Fragen der Selbstbestimmtheit ausgesprochen und unausgesprochen in unserem Alltag mit den Patienten berührt werden. Ganz offenkundig ist das der Fall, wenn im Rahmen der Behandlung freiheitseinschränkende Maßnahmen erforderlich sind, die bei unserem Ziel der Förderung der Selbstbestimmung des Menschen die größte Herausforderung darstellen. Aber auch im Bereich des subjektiven Erlebens wirken sich die Symptome der psychiatrischen Erkrankungen im Sinne einer Einschränkung der Selbstbestimmung aus.
Die besonderen Anforderung einer Arbeit in einem psychiatrischen Krankenhaus benötigen des Weiteren ein an den MitarbeiterInnen orientiertes Führungsverständnis.
Unser Verständnis von Führungsverhalten ist partnerschaftlich, kooperativ, professionell und verantwortungsvoll. Es unterscheidet sich rein leistungsorientierten Unternehmen insofern, als auch ältere und in ihrer Leistungsfähigkeit beeinträchtigte MitarbeiterInnen ihre Wertschätzung, Anerkennung und ihren Platz in der Betriebsgemeinschaft haben. Alle MARIENBORN MitarbeiterInnen begegnen sich in der Zusammenarbeit mit Offenheit, Respekt, Wertschätzung und Freundlichkeit. Wir gestalten die Kommunikation transparent, umfassend und nachvollziehbar.
Wir fördern die Gesundheit am Arbeitsplatz und setzen uns ein für familienfreundliche und behindertengerechte Arbeitsbedingungen.
Die Mitarbeitervertretung ist als mitgestaltendes Element der Klinik etabliert.
Die MitarbeiterInnen verpflichten sich, ihren jeweiligen Beitrag zu einer optimalen Behandlung, Betreuung, Förderung, Pflege und Versorgung zu gewährleisten.
Wichtiger Garant für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Qualität der Arbeit ist eine fundierte Professionalisierung aller Berufsgruppen. Diese möchten wir kontinuierlich durch Fort- und Weiterbildung fördern und verbessern.