Bei Lebensgefahr 112

TelefonSeelsorge 0800 111 0 222

Kassenärztlicher Bereitschaftsdienst 116 117

Zentrales Patientenmanagement 02252 53-317

Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Bei Lebensgefahr 112

TelefonSeelsorge 0 800 111 0 222

Kassenärztlicher Bereitschaftsdienst 116 117

Zentrales Patientenmanagement 02252 53-317

Eine Einrichtung der Stiftung der Cellitinnen

Ergotherapie (ET)

Im Mittelpunkt der Ergotherapie steht die Betätigung, verstanden als für den Menschen sinnvolle und gesunderhaltende Aktivität, gleich ob sie in den Lebensbereichen Arbeit, Selbstversorgung oder Freizeit stattfindet. Ergotherapeuten begleiten Menschen mit psychischen Problemen bis in ihre Lebenszusammenhänge hinein. 

Medium der Ergotherapie sind alltägliche Situationen (z.B. Kochen, PC-Arbeit) und Kreativ-Materialien (z.B. Ton, Seide, Malerei, Korbflechten, Holz). Sie bieten den Menschen die Möglichkeit, sich im Handeln, Gestalten und im Kontakt zur Umwelt (neu) zu erleben.

Ziel ist es, Defizite weitestgehend abzubauen, alte Fähigkeiten/Ressourcen wiederzubeleben und zu stärken oder neue zu entdecken. Durch die Entwicklung einer guten Lebensqualität soll weiteren Folgeerkrankungen vorgebeugt werden. 

Ergotherapie zählt zu den medizinischen Heilberufen und ist somit ein wichtiger Baustein im Gesamtkonzept der psychiatrischen Behandlung

Die vielfältigen ET-Angebote im Haus ermöglichen die Entwicklung und gezielte Förderung einer gesunden Wahrnehmung, sowohl im kognitiven und sensorischen als auch im sozio-emotionalen Bereich.

 

Gruppen und ihre Schwerpunkte: 

Kompetenzzentrierte Gruppen

Ausgewählte handwerkliche Techniken aus dem lebenspraktischen und Freizeitbereich werden eingesetzt, um verlorene oder nicht vorhandene Fähigkeiten (Kompetenzen) zu trainieren, Umwelterfahrungen zu sammeln und auszuwerten. Dies findet in Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit statt.

  • Werkgruppen 
  • ATL (Aktivitäten des täglichen Lebens; Planen, Einkaufen, Kochen)
  • Alltagskompetenztraining

 

Ausdruckszentrierte Gruppen

Ein Material wird in kreativ-gestalterischer Weise verwendet. Der Schwerpunkt liegt auf den Gefühlen und inneren Bildern welche das Handeln begleiten. Im spontanen Ausdruck finden die Menschen Entlastung, gleichzeitig können eigene Themen bewusster gemacht und in den Kontakt gebracht werden.

 

Wahrnehmungszentrierte Gruppen

Hier liegt der Schwerpunkt auf dem bewussten Wahrnehmen und Einordnen von Sinneseindrücken (hören, riechen, schmecken, sehen, fühlen).

  • Sensogruppe
    Durch Anregung auditiver, visueller, olfaktorischer und taktiler Wahrnehmung werden die dazu gehörenden Sinne angesprochen. Dadurch können Erinnerungen geweckt werden, die sonst nur noch schwer aktivierbar sind. So kann mit  den Patienten zusammen auf basaler Ebene eine Grundlage geschaffen werden, neue Reize zu sortieren und eventuell zu integrieren.
     
  • Achtsamkeitstraining
    Gruppe zur Verbesserung der Stresstoleranz. Gemeinsames Üben von formellen (Bodyscan und Sitzmeditation) und informellen Achtsamkeitsübungen (achtsames Essen, Gehen, Fühlen etc.).

 

Kunst- und Gestaltungstherapie

Die Kunst- und Gestaltungstherapie ist ein tiefenpsychologisches Behandlungsverfahren, das in Einzel- und Gruppentherapie durchgeführt wird. Malen und plastisches Gestalten wird genutzt, um sich selbst zu erleben. Innere Bilder, Gefühle, Erinnerungen und Beziehungsstrukturen bilden sich ab und können bewusst gemacht werden.

Die Therapieeinheiten teilen sich in Gestaltungs- und Gesprächsphasen.

Ein Ziel der Kunst- und Gestaltungstherapie ist, dass die Menschen ihr Leben selbstbestimmter gestalten - die Lebenskunst.

 

Musiktherapie 

Die Musiktherapie ist ein nonverbales Therapieverfahren, in dem Klangerlebnisse einen Zugang zu den eigenen Gefühlen ermöglichen. Sowohl durch Hören von Musik als auch durch Spielen an Instrumenten und Einsatz der Stimme werden Gefühle wahrnehmbar.

Das Zusammenspiel in der Gruppe schafft ein gemeinsames Erlebnis, das im Anschluss verbalisiert wird.

 

Gartentherapie

Die Gartentherapie greift zurück auf die unterstützende Wirkung der Mensch-Natur-Beziehung. Die Erfahrungen, das Erleben und das Empfinden im Therapiegarten wirken sich stärkend auf das Wohlbefinden und die Gesundheit aus, sie helfen, mit sich und der Umwelt in Kontakt zu treten.

Die Beschäftigung im Garten bietet Anregung für Mund, Augen, Ohren, Nase, auch Geist und Seele. Sie lässt den Jahreslauf, Klima- und Temperaturreize unmittelbar spüren und erfahren. Wachstum und die Notwendigkeit geeigneter Umgebungsbedingungen werden sichtbar. Auch wird beim Tätig sein im Garten die Körperwahrnehmung gefördert.

Es wird gesät, gepflegt und die Früchte der eigenen Arbeit können geerntet werden. Nur wenn das Unkraut mit der Wurzel entfernt wird, erzielt man nachhaltige Effekte. Einengendes und Belastendes wird entfernt und so entsteht Platz für neue Entwicklungen, neues Wachstum; Hoffnung keimt auf. Der Kreislauf von Vergehen und Wachsen wird unmittelbar spürbar.

Die Erlebnisse und Erfahrungen werden im therapeutischen Kontakt thematisiert und greifbar gemacht.

 

Therapiebegleithund

Der Therapiebegleithund wird von einer Ergotherapeutin geführt. Das Team Hund/Mensch wurde gemeinsam ausgebildet. Der Hund unterstützt (als Medium) die therapeutische Arbeit und Zielsetzung. Er hilft, indem er die „Brückenfunktion“ übernimmt bzw. als Türöffner oder „Eisbrecher“ fungiert.

Basis der tiergestützten Therapie ist die Beziehungs- und Prozessgestaltung im Kontakt Patient – Tier – Bezugsperson. Es werden individuelle Zielsetzungen ausgearbeitet, die sich an der Indikationsstellung, den Bedürfnissen, Ressourcen und am Störungsbild sowie dem Förderbedarf orientieren.  

 

Kognitives Training

Unter kognitiven Prozessen werden bewusste und unbewusste Vorgänge verstanden, die die Verarbeitung externer und interner Informationen betreffen und die Funktionen Konzentration, Wahrnehmung, Merkfähigkeit, Orientierung und Gedächtnis umfassen.

Bei einer psychischen Erkrankung können diese Funktionen/Prozesse beeinträchtigt sein.

Kognitives Training kann Menschen helfen, ihre kognitiven Funktionen zu erhalten/zu verbessern. Es kann ein Beitrag zur Handlungsplanung und Problemlösung sein.

In der Klinik werden verschiedene Verfahren angeboten. 

  • Computergestütztes kognitives Trainingsverfahren unter Anwendung der Programme COGPACK ® und Fresh Minder ®
  • Kognitives Training im Rahmen der Gruppenarbeit

 

Metakognitives Training

(Metakognition = „Denken über das Denken“)

Im Metakognitiven Therapieprogramm werden Veränderungen des Denkens behandelt die zum Symptomkreis einer Psychose/Depression gehören. 
Das Ziel der Therapie besteht darin, Probleme zu verstehen, Menschen darin zu unterstützen, den Realitätsbezug zu verbessern und die kommunikative Kompetenz zu stärken.

Das Metakognitive Training ist ein Gruppentraining und richtet sich mit einem jeweiligen Konzept an die Krankheitsbilder Schizophrenie und Depression. Beide MKT-Konzepte zielen auf das Wahrnehmen und Verändern von bedeutsamen Denkverzerrungen ab. Mit Hilfe des Trainings soll die Selbstwahrnehmung geschärft und die metakognitive Fähigkeit der Patienten, dass heißt das "Denken über das Denken", gefördert werden. Die Patienten werden angeleitet, ihr bisheriges Problemlöseverhalten kritisch zu reflektieren, zu verändern und die Inhalte des Trainings im Alltag umzusetzen.